Die Geschichte einer regionalen Partnerschaft – Twinningprojekte

Die Zusammenarbeit zwischen der  Region Centru und dem Land Brandenburg hat im Jahre 2002 mit der Genehmigung des Twinning Abkommens im Rahmen des regionalen Twinning Projektes mit dem Titel „Umsetzung des nationalen Entwicklungsplanes“ begonnen.

In der Durchführung der Twinning-Projekte hat sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) mit dem Land Brandenburg einen Partner für das Management und für den Einsatz von Experten aus der öffentlichen Verwaltung an die Seite geholt.

In den darauffolgenden  Jahren ging es in insgesamt drei Twinning-Projekten vor allem um den Aufbau der Agentur für Regionalentwicklung als Institution mit dem Ziel, auf der Grundlage des Gesetzes 315/1998 die Regionalentwicklung zu koordinieren und zu steuern. Parallel dazu wurde eine Zwischengeschaltete Stelle für die Durchleitung der Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung in der Region Centru  geschaffen.
Neben den spezifischen Aktivitäten der Twinning Projekte begann sich während der Umsetzung dieser Projekte die Partnerschaft zwischen den beiden Regionen zu entwickeln, z.B. über die Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen der Internationale Bauausstellung „Fürst-Pückler-Land“ (IBA) und der Agentur  für Regionalentwicklung (ADR Centru), die im April 2003 unterschrieben wurde.

Inhalte der 2 Twinning-Projekte, eines Twinning-Light-Projektes und zweier Follow Up Projekte mit Unterstützung Brandenburger Experten waren:

  • Aufbau von öffentlicher/n Verwaltung/Institutionen (ADR, Kreisverwaltungen, Stadtverwaltungen, kommunale/lokale Ebene)
  • Personalentwicklung, Coaching
  • Finanzbuchhaltung, Jahresplanung und Mehrjahresplanung
  • Controlling
  • Berichterstattung an die EU-Kommission
  • Schulung zu EU-Instrumentarien und Regularien
  • Aufbau der Zwischengeschalteten Stelle ADR Centru nach EDIS-Regularien der EU
  • Erarbeitung und Anwendung von Planung und Planungsinstrumenten, insbesondere IT-basierte Planungsinstrumenten
  • Arbeits- und Organisationsmanagement
  • Einführung von und Schulung an Analyseinstrumenten
  • Bevölkerungsentwicklung und -prognose
  • Strukturentwicklung (Aufbau Regionaler Entwicklungsrat, Regionaler Steuerungs- und Begleitausschuss, Netzwerk- und Clusterbildung)
  • Projektentwicklung (inklusive EU-finanzierte multilaterale Projekte)
  • Projektmanagement (inklusive ADR Centru als Leadpartner für internationale Projekte)
  • Integrierte Stadtentwicklung und Beachtung der Bewahrung des kulturellen und architektonischen Erbes bei der Förderung von Projekten
  • Regionale Interessenvertretung in Brüssel
  • Berufsausbildung nach dem dualen System
  • Erarbeitung von Mobilitätsplänen
  • Unterstützung der Erarbeitung von integrierten Entwicklungsplänen auf kreislicher und lokaler Ebene
  • Unterstützung der Bildung von regionalen Clustern als Instrument der Wirtschaftsförderung, Gründung des ersten regionalen Forschungsclusters Renerg im Juni 2010 in Sfante Gheorghe
  • Beratungen zur Gestaltung der beruflichen Erstausbildung nach dem deutschen dualen System
  • Beratungen zur Entwicklung des Systems der Erwachsenenqualifizierung
  • GTAI-Unternehmerbörsen (2 in Brasov/Kronstadt)
  • Thematische Fachveranstaltungen zu beruflicher Erstausbildung (2), Nutzung erneuerbarer Energiequellen (3 in Sfantu Gheorghe, Alba Iulia) und zu integrierter Stadtentwicklung (1)
    Treffen von Unternehmern mit Mitgliedern des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen (2 in Sibiu/Hermannstadt)
  • Unterstützung bei der Entwicklung von europäischen Partnerprojekten (IdeQua – Tourismus, Renerg Eureg – Erneuerbare Energie, DART – demografischer Wandel, Berufliche Erstausbildung – trilaterales Projekt zum dualen System, Enterprise Europe Network)

Ergebnisse

Im Rahmen der Twinningprojekte und der Follow-Ups waren 31 Experten in 115 Einsätzen an 379 Einsatztagen vor Ort. Die Experten kamen zum überwiegenden Teil aus der öffentlichen Verwaltung in Brandenburg und Berlin.
In der Zusammenarbeit gab es 7 Studienreisen nach Brandenburg und Berlin. 48 Personen verweilten 224 Tage in Brandenburg und Berlin: Besichtigung von Strukturfondsprojekten, Aufgaben und Funktion einer Zwischengeschalteten Stelle (ILB Brandenburg, ZAB), Arbeitsorganisation, Planungsinstrument, IT-gestützte Koordination von Arbeitsabläufen, berufliche Ausbildung, sozialwirtschaftliche Unternehmen usw.
Es gab diverse Kurzbesuche zu Konferenzen, Messen oder Veranstaltungen, Teilnahme von rumänischen Delegationen an den Brandenburgtagen

In der Partnerschaft wurden insgesamt erreicht:

  • Funktionierende Zwischengeschaltete Stelle für EFRE-Mittel im Rahmen des Regionalen Operationellen Programms
  • Agentur für Regionalentwicklung als funktionierende Organisation mit fast 70 Mitarbeitern und zwei separaten Aufgabenbereichen: Regionalentwicklung und Zwischengeschaltete Stelle
  • Regionalpläne (2004-2006; 2007-2013)
  • Demografieatlas – mit Bevölkerungsprognosen bis 2025 und 2050, Aufmerksamkeit auf nationaler Ebene mit TV-Interview
  • Strukturatlas
  • Lokale und kreisliche Entwicklungspläne
  • Erstes rumänienweites Regionalbüro in Brüssel – mit nationaler und Aufmerksamkeit in Brüssel
  • Regionalpartnerschaft zwischen Brandenburg und Centru wird in Brüssel als europäisches Vorbild betrachtet
  • EU-Projekte: IdeQua – Tourismusentwicklung für die Stärkung der regionalen Identität (Interreg III B)
  • RenERg-EuReg – Voraussetzungen und regionale Planungsgrundlagen für erneuerbare Energien; Projekt zwischen der Region Centru und dem Land Brandenburg (7. Rahmenforschungsprogramm)
  • DART – Demografischer Wandel und regionales Handeln (Interreg IV C)
  • Enterprise Europe Network (u.a. mit Berlin Partner und ZukunftsAgentur Brandenburg)
  • Kooperationsvereinbarung mit der Internationalen Bauaustellung IBA Fürst-Pückler-Land GmbH
  • Unterstützung der ersten Kreisentwicklungsagentur in Rumänien
  • Clusterentwicklung als Instrument der Wirtschaftsförderung
  • Studienreisen auf politischer und technischer Ebene (Möglichkeiten der EU-Strukturfonds, Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von erneuerbaren Energien, Planungsinstrumente in der Praxis)
    Beispielprojekte und Check von Projekten hinsichtlich der Reife einer Antragstellung im Rahmen von EFRE (Regionales Operationelles Programm)
  • Wirtschaftskooperation (4 Unternehmerbörsen, thematische bilaterale Veran-staltungen zu beruflicher Ausbildung, erneuerbare Energien, integrierter Stadtentwicklung, Clustermanagement).

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